Lykische Küste: Segeln Sie von Fethiye bis Kekova
Türkisfarbenes Wasser, antike Ruinen und charmante Hafenstädte - die lykische Küste in der Türkei zählt zu den abwechslungsreichsten Segelrevieren im Mittelmeer. Wer hier unterwegs ist, erlebt eine spannende Mischung aus Naturerlebnis, Kulturgeschichte und kulinarischem Genuss.
Das Revier eignet sich ideal für Anfänger und Familien, bietet aber auch erfahrenen Crews jede Menge Highlights. Kurze Etappen, zahlreiche Buchten und eine atemberaubende Küste machen diese Route so besonders. Genießen Sie spannende Segeltage und ereignisreiche Landgänge.

Paraglider über der Bucht von Ölüdeniz.
Ein kurzer Revier-Überblick
Die lykische Küste verläuft zwischen Fethiye und Kekova im Süden der Türkei. Hier finden sich:
- Geschützte Buchten mit kristallklarem Wasser
- Charmante Hafenorte wie Kaş und Kalkan
- Spannende antike Stätten – teils unter Wasser
- Ein mildes Klima und angenehme Segelwinde
Dank der kurzen Distanzen zwischen den Etappen eignet sich die Route perfekt für Genießertörns und für alle, die sich neben dem Segeln auch Zeit zum Erkunden nehmen möchten.
Fethiye ist der ideale Startpunkt für diese abwechslungsreiche Segelroute. Dort gibt es mehrere große Supermärkte sowie einen lebhaften Wochenmarkt, auf dem man frisches Obst, Gemüse, Kräuter und regionale Spezialitäten direkt von den Erzeugern bekommt – ideal für genussvolle Abende an Bord.
Die Navigation entlang der Route gilt als einfach und anfängerfreundlich. Dennoch empfiehlt es sich, stets mit aktuellen Seekarten und elektronischen Kartenplottern zu arbeiten. In den beliebten Ankerbuchten – etwa in der Gökkaya Bucht oder bei Kekova – sollte man beim Ankern ausreichend Kettenlänge geben und den Anker gut einfahren, da der Untergrund stellenweise unregelmäßig sein kann.

Malerische Buchten laden zum Ankern ein.
Start in Fethiye
Der perfekte Startpunkt für den Törn ist Fethiye. In der modernen Marina findet man beste Infrastruktur. Gleichzeitig lockt die Altstadt mit engen Gassen und einem bunten Basar. Hier deckt man sich mit frischen Zutaten für die Bordküche ein und genießt die lebhafte Atmosphäre.
Kaum aus Fethiye ausgelaufen, liegt schon das erste Highlight vor dem Bug: die berühmte Schmetterlingsbucht. Zwischen steilen Felswänden versteckt sich eine der schönsten Buchten der Region. In den frühen Morgenstunden oder am Abend genießt man hier ganz besondere Momente.
Nur wenige Seemeilen weiter lockt Ölüdeniz. Besonders Mutige heben hier beim Paragliding vom 2000 Meter hohen Berg Babadag ab – ein spektakulärer Blick auf das türkisfarbene Meer ist dabei garantiert. Wir schauen lieber von unserem Sonnendeck den sanften Kreisen zu, die sie beim Herabsegeln ziehen.
Gemiler Island, Kalkan & Kaş
Für Geschichtsinteressierte ist Gemiler Island ein idealer Zwischenstopp. Beim Ankern vor der Insel taucht man in die Vergangenheit ein: Über die Hügel verteilen sich byzantinische Kirchen und Grabanlagen. Dazu bietet die Insel perfekte Möglichkeiten zum Baden und Schnorcheln.
Weiter geht es nach Kalkan, das mit seinen weißgetünchten Häusern, steilen Gassen und stilvollen Rooftop-Restaurants verzaubert. Hier lohnt es sich, die Nacht im charmanten Hafen zu verbringen und die entspannte Atmosphäre der Stadt zu genießen.
Eine kurze Tagesetappe weiter liegt Kaş, einer der lebendigsten Orte entlang der Küste. Das ehemalige Fischerdorf hat sich zu einem künstlerischen Hotspot entwickelt. Kleine Galerien, Boutiquen und Cafés prägen das Stadtbild. In den umliegenden Gewässern warten zahlreiche Tauchspots und Schnorchelreviere – ein Muss für alle, die das Mittelmeer hautnah erleben möchten.

Das kleine Städtchen Kaş lockt mit Geschäften und verwinkelten Gassen.
Gökkaya Bucht – Naturidylle mit Piratenflair
Von Kaş aus taucht man noch tiefer in die ursprüngliche Schönheit der lykischen Küste ein. In der abgelegenen Gökkaya Bucht, auch als "Schmugglerbucht" bekannt, ankert man inmitten unberührter Natur. Hier mischt sich Abenteuergefühl mit Entspannung pur. Wer mag, steuert mit dem Dinghy die legendäre „Smugglers Inn“ -Piratenbar an Land an – ein uriger Treffpunkt unter Seglern.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Region um Kekova. Unter der glitzernden Wasseroberfläche lassen sich die Ruinen der versunkenen Stadt Dolichiste entdecken. Hier schwebt man mit dem Dinghy oder beim Schnorcheln über Mauern und antike Hafenanlagen. An Land thront über dem kleinen Ort Simena eine mittelalterliche Burg, von der sich ein atemberaubender Blick auf die umliegende Inselwelt bietet.
Segeln zwischen Natur, Kultur und Genuss
Was diese Route entlang der lykischen Küste so besonders macht, ist die Vielfalt an Erlebnissen – und die Freiheit, sie ganz nach Lust und Laune zu gestalten.
Zwischen Fethiye und Kekova segelt man durch ein Revier, das zum Verweilen einlädt. Hier geht es nicht darum, weite Strecken zurückzulegen oder viele Seemeilen zu machen, sondern um das Genießen unterwegs: Mal segelt man nur ein paar Meilen zur nächsten Badebucht, mal bleibt man zwei Nächte in einem charmanten Hafen und taucht ein in die Geschichte oder das kulinarische Leben an Land.
Gerade die kurzen Distanzen machen die Strecke ideal für gemütliche Urlaubstörns. So bleibt immer Zeit für einen Sprung ins türkisfarbene Wasser, für einen Ausflug auf den Lykischen Fernwanderweg oder für einen Abend in einer der stilvollen Rooftop-Bars von Kalkan.
Wer das Abenteuer sucht, geht bei Kaş auf Tauchgang zwischen antiken Wracks und Riffen oder wagt sich in Ölüdeniz mit dem Gleitschirm in die Lüfte. Und wer es lieber ganz ruhig mag, ankert in der Gökkaya Bucht, lauscht dem Zirpen der Zikaden und genießt den Sternenhimmel an Deck.
Seglerisch zeigt sich das Revier von seiner freundlichen Seite:
- In den Sommermonaten sorgt ein meist konstanter, thermischer Nordwestwind für angenehme 2–4 Beaufort
- Gut geschützte Ankerbuchten und kurze Schläge machen die Route auch für Anfänger und Familien attraktiv
- Dank milder Temperaturen von Mai bis Oktober ist die Saison lang – besonders schön und entspannt sind die Monate Juni und September
Auch die Infrastruktur stimmt: In Fethiye startet man perfekt versorgt, unterwegs findet man in den Häfen und Dörfern zahlreiche Möglichkeiten, frische Produkte zu kaufen oder landestypische Spezialitäten zu genießen.
Navigation und Ankerpraxis sind unkompliziert. In einigen Buchten – etwa bei Gökkaya oder Kekova – sollte man allerdings auf ausreichend Kettenlänge achten und den Anker sorgfältig einfahren.

Die lykische Küste ist für die ganze Familie geeignet.
Unser Fazit:
Die Segelroute von Fethiye bis Kekova ist kein Revier für Hektik oder Meilenfresser. Sie ist ein Törn für alle, die beim Segeln auch Zeit für Land und Leute haben möchten.
Familien schätzen die sicheren Ankerplätze und das warme Wasser, Paare die romantische Mischung aus Natur und stilvollen Hafenorten. Aktive Menschen wiederum finden hier reichlich Gelegenheit zum Schnorcheln, Wandern oder Paragliden. Wer sich einmal in die Mischung aus türkischer Gastfreundschaft, orientalischem Flair und unberührter Küstenlandschaft verliebt hat, der kommt meist immer wieder zurück. Denn die lykische Küste bietet eines in Hülle und Fülle: das Gefühl von Freiheit auf dem Wasser – und das auf eine der schönsten Arten, die das Mittelmeer zu bieten hat.