Tech‐Talk Motorboote: Fahrtipps von Lars‐Erik Solvang

Interview mit Lars‐Erik Solvang von Bavaria Norwegen

Wie setze ich die Trimmklappen beim Motorbootfahren richtig ein?

Die Trimmklappen sind dazu da, die horizontale Lage des Bootes in Fahrt zu optimieren. Vor allem, bevor das Motorboot in voller Gleitfahrt ist, hat es immer die Tendenz, mit dem Bug nach oben zu zeigen und mit dem Heck abzusacken. Das mindert die Geschwindigkeit beim Fahren und erhöht den Treibstoffverbrauch (siehe auch weiter unten) bei jedem Motorboot der Welt. Durch die Ausrüstung mit Klappen kann dies verbessert werden.

Um den Bug daran zu hindern, zu weit aus dem Wasser zu ragen, sollte man die Klappen ganz nach unten winkeln und den Z‐Drive in die Negativ‐Trimm Position bringen. Das wird das Boot flacher beschleunigen lassen, natürlich dann auch mit einer besseren Sicht nach vorne. Wenn das Boot einmal in Gleitfahrt ist, stelle ich die Klappen so ein, dass sich die benetzte Fläche des Rumpfes minimiert und das Boot auch in Querrichtung gerade liegt. Dann bringe ich den Trimm des Z‐Drives hoch, sodass der Propeller am effektivsten arbeiten kann. Danach benutze ich die Trimmklappen nur noch, um das Boot zu stabilisieren, damit es weniger rollt, je nach Wind, Wellen und Beladung.

Ein guter Tipp für gleitende Rümpfe ist, den Pitch bei Gegenwind je nach Wellengang ein wenig nach unten zu verstellen, um mehr Komfort an Bord zu erhalten. Mit Hilfe der digitalen Multifunktionsanzeige des Motors werden Sie einen Punkt finden, an dem Sie die optimale Kombination aus Geschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch und Komfort haben.

Ist es wirklich einfacher, mit dem Joystick anzulegen?

Ja, bei Wind und starker Strömung im Wasser erleichtert es das An‐ und Ablegen erheblich. Sie werden es auch als lustig und nützlich beim Manöver im Hafen empfinden, das Boot in engen Hafensituationen unter Motor seitlich fahren zu können.
Bedenken Sie jedoch, dass Wind und Abdrift das Boot trotzdem beeinflussen. Diese Faktoren muss man an Bord immer im Auge behalten, aber das elektronische System steuert das Motorboot schon sehr genau so, wie Sie es am Joystick dirigieren. Eine großartige Einrichtung, die das Anlegen und Manövrieren wirklich für den Motorbootfahrer enorm vereinfacht.
Prinzipiell werden die Bewegungen des Joysticks technisch durch die Elektronik sofort in die entsprechenden Einstellungen umgesetzt, an Ruder (Steuerwinkel),  Gas (Drehzahl) und Getriebe (vor oder zurück).  Das bedeutet ein einfaches Handling und eine erhöhte Sicherheit.

Wie lautet der Tipp von Bavaria Norwegen, um mit dem Motorboot möglichst ökonomisch zu fahren?

  •  
  • Halten Sie das Boot so leicht wie möglich, wenn Sie fahren und 100 Prozent Fahrspaß genießen wollen.
  • Vermeiden Sie es, viel in halber Gleitfahrt (10–16 Knoten) unterwegs zu sein. Entweder Sie bleiben unter 10 Knoten oder Sie fahren in voller Gleitfahrt mit über 18 Knoten.
  • Heben Sie das Heck mit den Klappen nicht zu sehr an. Das erhöht den Wasserwiderstand am Bug, verringert die Geschwindigkeit und steigert den Treibstoffverbrauch.
  • Professionelles Antifouling hält den Rumpf eines Motorbootes im Wasser so sauber wie möglich und auch das spart viel Treibstoff. 
  •