Seekrankheit – Infos, Vorbeugung und Tipps

Egal ob auf dem großen Kreuzfahrtdampfer, Motor- oder Segelboot - Seekrankheit zählt zu den Krankheiten vor denen sich viele Menschen, wenn sie auf dem Wasser sind, fürchten. Selbst erfahrene Seeleute kann es treffen. Wir klären in diesem Artikel die Ursachen, was man dagegen tun kann und wie man Seekrankheit am besten vorbeugt. Dazu haben wir unseren Experten Sönke Roever von Blauwasser.de an Bord, der uns für einige Fragen zur Verfügung steht.

Warum wird man seekrank?

Die Ursache für Seekrankheit ist ganz simpel. Unser Gleichgewichtsorgan im Ohr nimmt Bewegungen wahr, die der optischen Wahrnehmung der Augen widersprechen. Insbesondere, wenn man sich im Innenraum aufhält. Das Gehirn ist mit den unterschiedlichen Eindrücken schlichtweg überfordert und der Körper reagiert mit Unwohlsein.

Sönke ergänzt: „Die Herkunft, das Alter und das Geschlecht spielen ebenfalls eine Rolle. Männer werden beispielsweise seltener seekrank als Frauen und Asiaten häufiger als Europäer. Auch bestimmte Krankheiten und ein erhöhter Histaminspiegel können Seekrankheit verstärken.“

Anzumerken ist, dass Personen, die lange auf See unterwegs waren an Land das gleiche Schicksal ereilen kann. Die „Landkrankheit“. Dem Körper fehlen die typischen schwankenden Bewegungen und er reagiert entsprechend gestresst.

 

Welche Symptome deuten auf Seekrankheit hin?

Sie kann sich unterschiedlich zeigen, meistens leiden Betroffene jedoch an folgenden Symptomen:

- Kopfschmerzen

- Druckgefühl

- Übelkeit bis hin zu Erbrechen

- Appetitlosigkeit

- Schwitzen

- Müdigkeit

Kann man sich Seekrankheit abgewöhnen? Wie lange dauert Seekrankheit an?

Jemandem, der sich seit der Kindheit häufig auf Schiffen bewegt hat, wird seltener seekrank beziehungsweise tritt hier schneller eine Gewöhnung auf. Bei leicht betroffenen Personen gewöhnt sich der Körper in der Regel innerhalb von 2-3 Tagen an die schwankenden Bewegungen.

 

Sönke, was sind Deine Tipps gegen Seekrankheit?

Vor dem ersten Segeltag früh zu Bett gehen, keinen Alkohol trinken und histaminarm essen. Bei Anfälligkeit für Seekrankheit oder wenn am nächsten Tag eine längere Überfahrt mit starkem Seegang ansteht, ist die Einnahme eines Histaminsenkers am Vorabend sinnvoll.

Die Kombination sorgt dann in der Nacht für einen guten und erholsamen Schlaf und senkt den Histaminspiegel. Vor dem Auslaufen gut frühstücken, um den Magen zu füllen und eventuell sogar schon etwas zu essen und zu trinken für den Tag vorbereiten. So kann man die Gänge unter Deck reduzieren und entspannt in den ersten Segeltag starten. Oft helfen zusätzlich Reise- oder Vitamin-C-Kaugummis.

 

Was muss ich als Skipper beachten, wenn ein Crewmitglied seekrank ist?

Dazu erzählt Sönke folgendes:Im Idealfall bemerkt der Skipper frühzeitig, wenn es einem Crewmitglied nicht gut geht. Wenn sich Müdigkeit und eine gewisse Lethargie breit machen, sollte der Skipper hellhörig werden. Hier hilft es, die Crew einzubeziehen, für regelmäßiges Essen und Trinken zu sorgen und auf warme Kleidung zu achten. Oft hilft es, wenn sich ein Crewmitglied ans Steuer setzt. Dort kann man die Bewegungen des Schiffes sehr gut vorhersehen und ausgleichen.

Bei starker Seekrankheit ist es sinnvoll, den Seekranken mit einer warmen Decke unter Deck in den Salon zu legen. Das Hinlegen und Schlafen an einer relativ bewegungsarmen Stelle des Schiffes führt bei den meisten Betroffenen zu einer deutlichen Besserung der Seekrankheit.“

Wenn Sie mehr zum Thema Seekrankheit erfahren möchtest, werden Sie hier fündig. Wir sagen Danke an Sönke Roever von Blauwasser.de und freuen uns über Ihr Feedback, Anregungen oder Wünsche unter marketing@bavariayachts.com